Als Reisende sind wir es gewohnt, „Kostenlose Stornierung bis 24 Stunden vor Anreise“ und Ähnliches haben unsere Erwartung an ein Zimmerangebot auf diversen Hotelbuchungsplattformen geprägt. Natürlich ist uns hier ganz klar, welches die besten Stornobedingungen sind: die flexibelsten mit am Besten voller Rückerstattung des Preises. Nun aber, als AirBnB Gastgeber, haben wir die Seiten gewechselt. Was sind also für uns die besten Stornobedingungen? Eine Frage auf die es keine einfache Pauschalantwort gibt.
AirBnB stellt uns derzeit mehrere Optionen zu Auswahl, wobei ich hier nur auf die drei eingehe, die wirklich allen Gastgebern zur Verfügung stehen: flexibel, moderat und streng.
Die genauen Konditionen und Bedingungen findest Du direkt hier auf AirBnB.

Welche Stornobedingungen sind denn nun die richtigen für mein AirBnB?

Tja, hier gehen die Meinungen weit auseinander und jeder Gastgeber hat gute Gründe, wenn nicht sogar eine eigene Philosophie hierzu. Bevor ich Euch nun meine Sicht dazu erläutere, gehen wir auf einen Umstand ein bei dem die Wahl eigentlich keine ist, sondern feststeht: Als New-Host bzw. Neu-Gastgeber ist die einzig richtige Stornobedingungsoption die  flexible.

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Warum ist das so? Das Hauptziel eines jeden Neu-Gastgebers sollte es erstmal sein Buchungen zu erhalten und seinen Kalender zu füllen. Wenn man neu beginnt, dann fehlen einem unter Anderem vor allem postitive Bewertungen, um Gäste von seinem Inserat zu überzeugen. Diesen Nachteil kann man teilweise dadurch ausgleichen, dass man dem Gast die Zusatzsicherheit gibt, dass er praktisch jederzeit vor seiner Reise noch stornieren kann.

Im Gegensatz zu etablierten Gastgebern ist das Risiko Einnahmen zu verlieren auch noch relativ gering, da Mangels Reputation zu den meisten offenen Zeitpunkten im Kalender nicht  bereits Gäste Schlange stehen um zu buchen.

Flexibel ist daher auch die Wahl, wenn man noch nicht die Auslastung erreicht hat, die man möchte. Denn besser eine Buchung für die das Risiko der Stornierung besteht, als gar keine Buchung für einen Zeitraum zu erhalten.

Die Argumente für flexible oder moderate Stornobedingungen

  • Es ist Gastfreundlicher
  • Gäste werden nicht abgeschreckt
  • Kurzfristige Stornierungen kommen sogut wie nie vor
  • Es ist übliche Praxis im Gastgewerbe

Für sich genommen sind all diese Argumente richtig und gelten mehr oder weniger für bei Stornobedingungen (moderat & flexibel) gleichermaßen.

Der Gast ist eine gewisse Kulanz fast schon als Standard gewohnt. Fast alle großen Hotelportale bieten ein Maximum an Flexibiltät in Form von kostenloser Stornierung bis zum Anreisetag.

Sicherlich kann es auch vorkommen, dass der eine oder andere Gast jegliches Restrisiko ausschliessen möchte, und dann lieber flexibel bucht, anstatt eine Unterkunft mit strengen Stornobedingungen.

Schlußendlich kann man auch davon ausgehen, das Stornos nicht häufig vorkommen bzw. das Gäste nicht inflationären Gebrauch davon machen. Schließlich bucht keiner eine Unterkunft einfach nur zum Spaß.

Dennoch bin ich anderer Meinung und habe daher seit jeher die strengen Stornobedingungen im Anschluss an meine Neulingszeit eingestellt.

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Warum ich trotzdem auf strenge Stornobedingungen setze

Als Gastgeber musste ich meine Denkweise umstellen bzw. meine Sichtweise. Ähnlich wie wenn ich zwar als Kunde legitimerweise nach dem günstigsten Preis suche, so muss ich als Händler versuchen zumindest einen kostendeckenden Preis erzielen. Geht ein Händler hin und verlangt nur noch Preise, die dem Kunden gefallen, kommt er null auf null raus oder geht im schlimmsten Fall pleite. Als Gastgeber muss ich zwar immer das Interesse des Gastes im Auge haben, darf mein eigenes dabei aber nicht vernachlässigen.

 

Strenge Stornobedingungen für mehr Planungssicherheit

Wie die für die meisten Homesharer ist für mich das Gastgeben mein Neben- und nicht mein Haupterwerb. Das bedeutet, ich bringe Teile meiner Freizeit dafür auf Gastgeben zu können. Ich plane mein Wochenenden bzw. meine Abwesenheiten angepasst an meine Gastbuchungen und muss ggf. auch Freunde- und Familienbesuche in Zeitfenster einplanen, in denen unser Gastzimmer nicht belegt ist. Für diese Planungen benötige ich eine gewisse Planungssicherheit, die gewährleistet das diesen zeitlichen Einschränkungen auch ein Gegenwert entgegen steht. Mit strengen Stornobedingungen ist dies recht simple, entweder ein Gast kommt, oder ich erhalte zumindest das Geld.

 

Fairness & Verlässichkeit

Was mich zu dem nächsten Punkt, der Fairness, bringt. Ich gebe mein Bestes dem Gast einen tollen Aufenthalt zu gewährleisten. Dazu gehört zu allererst die Verlässlichkeit. Der Gast kann sich darauf verlassen, dass mein Kalender gepflegt ist und zu dem Zeitpunkt an dem er bucht das Zimmer zur Verfügung steht. Ich storniere NIEMALS! Im Gegenzug erwarte ich von dem Gast ebenso eine entsprechende Verlässlichkeit im Hinblick auf seine Buchung.

 

Konstante Buchungszahlen trotz strengen Stornobedingungen

Sofern das Angebot ansonsten stimmt und zudem durch die Anstrengungen des Gastgebers hervorsticht, gibt es kaum Gründe warum strenge Stornobedingungen in weniger Buchungen resultieren sollten. Hat das Inserat ein Alleinstellungsmerkmal, und sei dies auch nur, dass es in einer beliebten Region die einzig verfügbare Unterkunft ist, so wird diese gebucht werden, unabhängig von den Stornobedingungen.

 

Homesharing ist kein Hotelbetrieb

Homesharing ist auch nicht vergleichbar mit einem Hotelbetrieb, bei dem Gäste auch mal einfach zur Tür reinspazieren. D.h. im Gegensatz zu einem Hotel ist es bei kurzfristigen Stornierungen relativ unwahrscheinlich dass man einen neuen Gast für den Zeitraum findet. Daher lege ich auch nicht den Maßstab, wie es Hotels machen würden, an.

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Kontrolle & eigene Kulanzbereitschaft

Mit strengen Stornobedingungen behält man die Kontrolle und kann selbst über die eigene Kulanzbereitschaft von Fall zu Fall entscheiden. Wenn jemand bspw. bei mir bucht, um ein Seminar zu besuchen, aber das Seminar wird im Vorfeld abgesagt, dann kann ich entscheiden ob ich rückerstatte oder nicht. In diesen Fällen biete ich das in der Regel selbst an. Wenn andererseits sich jemand bis 3 Tage von Anreise nicht meldet, und dann auf Rückfrage wann denn Anreise sei antwortet „Meine Pläne haben sich geändert, ich komme doch nicht“, dann habe ich keinerlei Ansporn ein solches Verhalten mit Kulanz zu belohnen. Beide Fälle hatte ich bereits mehrfach.

 

Zusammenfassende Erfahrung

Zusammengefasst: Da ich belegt durch Vollauslastung meines Inserats keinerlei negativen Einfluss auf die Buchungshäufigkeit feststellen konnte und auf der anderen Seite dadurch mehr Kontrolle und Planungssicherheit habe, ist für mich die strenge Einstellung die richtige.

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