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AirBnB ist in aller Munde. Immer mehr Menschen möchten verreisen und finden in AirBnB eine günstige Möglichkeit auch in den angesagtesten Städten für kleines Geld zu übernachten. Doch auch bei einer günstigen Reise kann etwas dazwischen kommen, und soll stellt sich die Frage: Kann ich eine Buchung auf AirBnB stornieren?

Eine Buchung auf AirBnB kann man natürlich stornieren. Die Frage ist aber: zu welchen Konditionen kann man eine Buchung stornieren. Grundsätzlich ist es so, dass AirBnB als Vermittler von Unterkünften auftritt und den jeweiligen Gastgebern die Wahl überlässt, welche Stornierungsbedingungen sie für ihr jeweiliges Angebot einräumen. Es gibt hierbei drei wesentliche Vorgaben: flexibel, moderat und streng. Die drei Varianten unterscheiden sich im wesentlichen beim zeitlichen Rahmen und dem Umfang der Erstattung, also bis zu welchem Zeitpunkt wieviel der Kosten zurückerstattet werden. Bei der Buchung akzeptiert der Gast das jeweilige vom Gastgeber gewählte Modell. Sofern man rechtzeitig im Sinne des jeweiligen Modells storniert, erhält man eine volle Rückerstattung. Eine Ausnahme stellen die Servicegebühren von AirBnB dar, da diese in bestimmten Fällen nicht erstattungsfähig sind bzw. nur bis zu dreimal pro Jahr erstattet werden.

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Zusammengefasst lässt sich also festhalten, eine Buchung auf AirBnB zu stornieren ist in der Regel möglich. Allerdings muss man sich mit den Stornobedingungen des jeweiligen Gastgebers vertraut machen und die entsprechenden Fristen beachten. Wie das im Einzelnen aussieht, darauf gehe im weiteren Verlauf dieses Artikels ein.

Einfach Stornieren: der Stornierungsprozess bei AirBnB

Es ist passiert. Man hat nach langem Hin-und-Herüberlegen eine Unterkunft auf AirBnB gefunden und gebucht und dann kommt etwas dazwischen, was die Reise unmöglich macht. Also einfach stornieren! Aber wie?

Der Prozess an sich ist relativ einfach und sowohl vor als auch während der Reise möglich.

  1. Ruft man auf der AirBnB-Seite im eingeloggten Zustand Deine Reisen auf
  2. Wählt man dort die entsprechende Buchung, die man stornieren möchte, und klickt dort auf Ändern oder Stornieren.
  3. Zum Schluss wählt man nur noch Buchung stornieren aus.

Hat man diesen Prozess durchlaufen, bekommt man noch angezeigt welche Rückerstattung man ggf. erhalten kann oder auch nicht.

Soweit die offizielle Prozessbeschreibung auf AirBnB. Leider lässt diese viele mögliche Punkte aus, die ebenfalls Teil eines Stornierungsprozesses sein können oder sogar sollten.

Stornieren auf AirBnB – die ausführliche Variante

Jede Stornierung hat ihre eigenen Umstände. Der oben beschriebene Umsetzungsprozess ist zwar in der Form korrekt, er berücksichtig aber wesentliche Komponenten nicht ausreichend. Das kann er auch gar nicht, weil es sich um einen allgemeinen Prozess handelt, der nich auf die individuellen Gegebenheiten eingehen kann.

Gründe für eine Stornierung

Natürlich kann ich an dieser Stelle nicht alle möglichen Gründe für eine Stornierung aufzählen, und den Anspruch habe ich auch nicht. Mein Ziel ist es aber Reisende zu sensibilisieren, dass Reisen mit AirBnB ein wenig anders ist und dementsprechend auch der Umgang mit Stornierungen etwas anders laufen kann. In der Regel hat man es auf AirBnB mit privaten Gastgebern zu tun und nicht mit anonymen Reiseveranstaltern oder Großkonzernen. Dies ermöglicht die Kommunikation auf einer persönlicheren Ebene, und genau diese sollte man bei Stornierungen auch nutzen, statt sich nur in technischen Prozessen zu bewegen. Gründe , die einem Computersystem egal sind, können auf der menschlichen Ebene von Fall zu Fall dennoch gelöst werden. Daher lohnt es sich, kurz einen Blick auf die möglichen Beweggründe für eine Stornierung zu werfen.

Beispielgründe

  1. Die Reisepläne haben sich in Teilbereichen geändert

    
Es kommt immer mal wieder vor, dass sich ein paar Eckdaten ändern. Der Flug wird verlegt, der Reisepartner sagt ab oder man bekommt den Urlaub doch erst eine Woche später genehmigt. Es gibt unzählige Möglichkeiten. Allerdings haben alle eines gemein, sie ziehen nicht zwingend eine Stornierung nach sich. Anstelle einer Stornierung könnte man hier auch eine Änderung beim Gastgeber anfragen. Mögliche Stornokosten (siehe hierzu Unterschiedliche Gastgeber – unterschiedliche Stornierungsbedingungen) können dadurch hinfällig werden und man spart sich die Suche nach einer neuen Bleibe.

  2. Akute Krankheit oder ein Unfall macht die Reise gänzlich unmöglich


    In Fällen bei denen eine Reise akut gänzlich unmöglich wird, ist man oft bereits terminlich so nah an der Reise, dass bei einer Stornierung in der Regel Kosten entstehen. Es gibt auch besondere Ausnahmefälle, die ich später im Artikel behandle. Auch in diesen Fällen sollte man nicht den kühlen Stornierungsprozeß als erste Option beschreiten, sondern den Kontakt mit dem jeweiligen Gastgeber suchen oder ggf. auch den AirBnB-Support mit einbeziehen. Mit beiden kann man in solchen Fällen eine Lösung für die Problematik suchen, bei der keine oder weniger Kosten entstehen. Beispielsweise kann man den Gastgeber über die missliche Lage informieren und ihn je nach Stornobedingung bitten, bei dieser auf Kulanzbasis eine Ausnahme zu machen. Sucht man an dieser Stelle den persönlichen Kontakt, kann man eventuell mehr erreichen, als wenn der Gastgeber nur vom System unvorbereitet mit einer Stornierung konfrontiert wird.

  3. Es gibt Unstimmigkeiten bzgl. der Unterkunft


    Es sollte nicht vorkommen, aber in der Praxis kommt es immer wieder mal vor, dass sich die sorgsam gewählte Unterkunft vor oder während der Reise als unzumutbar herausstellt. In diesen Fällen handeln viele Reisende impulsiv und stornieren einfach direkt. In diesen Fällen rate ich dazu vorab den Kontakt zum Support zu suchen und diesem die Sachlage zu erklären. Auch der Kontakt zum jeweiligen Gastgeber ist ratsam, da man sich ja ggf. trotzdem gütlich einigen kann. Wie in den unter 2. beschriebenen Fällen handelt es sich bei diesen Stornierungen nämlich meist und Vorgänge, die mit Kosten verbunden seien können. Hat man erstmal den Stornierungsprozess angestoßen, hat man mögliche Handlungs- und Verhandlungsoptionen aus der Hand gegeben. Im dümmsten Fall trägt man dann die Stornokosten und muss sich noch um eine -meist- teurere Alternative kümmern. Manche – nicht alle- Dinge kann man mit einer pro-aktiven Kommunikation der Beteiligten leicht aus der Welt schaffen.

Es gibt noch viele weitere Punkte, die man hier aufführen könnte. Ich möchte an dieser Stelle nur einen Denkanstoß geben, in dessen Zentrum die Kommunikation (IMMER innerhalb des Nachrichtensystems dokumentiert) stehen sollte. Der reine Stornierungsprozeß bleibt einem in jedem Fall immer als Option.

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Im nächsten Abschnitten werde ich auf die Gründe eingehen, warum ich den eben beschriebenen Kommunikationsansatz bei Stornierungen auf AirBnB empfehle.

Unterschiedliche Gastgeber – unterschiedliche Stornierungsbedingungen

Im vorherigen Abschnitt habe ich die Bedeutung einer guten Kommunikation im Rahmen einer Stornierung betont. Warum ist das wichtig? Wenn ich stornieren will, dann storniere ich einfach und bekomme mein Geld zurück, oder nicht?

Durch eine Vielzahl an Buchungs- und Hotelportalen sind wir über die Jahre an eine maximale Kulanzpolitik gewöhnt worden. Auf vielen Portalen kann ich ohne Angabe von Gründen sogar bis zum Anreisetag kostenfrei stornieren. Auf AirBnB ist das nicht so bzw. kommt auf die jeweiligen Stornierungsbedingungen der Gastgeber an. Daher sollte ich mich als Gast bereits vor der Buchung darüber informieren, welche Stornierungsbedingungen der jeweilige Gastgeber eingestellt hat und welche möglichen Konsequenzen damit im Fall einer Stornierung meinerseits verbunden sind.

Grundsätzlich gibt es drei Ausprägungen von Stornierungsbedingungen, aus denen ein Gastgeber wählen kann:

Flexibel, moderat und streng

Die genauen Konditionen und Bedingungen findest Du direkt hier auf AirBnB.

Die für das jeweilige Inserat gültige Bedingung wird sowohl im Inserat selbst als auch bei der finalen Buchung angezeigt, und muss vor der zahlungspflichtigen Buchung auch explizit vom Gast akzeptiert werden.

Welche Folgen hat das Ganze für mich als Gast?

Jeder kennt das, man klickt sich durch eine Bestellung und muss immer wieder irgendwelche AGBs und Nutzungsvereinbarungen akzeptieren, die niemand wirklich liest. Im Fall der Stornobedingungen auf AirBnB sollte man jedoch ein wenig sorgfältiger sein. Man ist es gewohnt ein möglichst weitreichendes Rückgaberecht im Internet zu haben. Um so überraschter ist man, wenn dem mal nicht so ist. Wie also ist es im Fall der Stornobedingungen.

Varianten der Stornierungsbedingungen

Nun, es gibt wie beschrieben, die 3 Varianten. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, wie weit im Vorfeld einer Reise ich noch stornieren kann um den vollen Preis zurückzubekommen (Achtung! Wir sprechen hier vom Übernachtungspreis excl. Gebühren). Hier gibt zum Einen die Zeiträume bis zu denen man Erstattungen erhalten kann:

  1. Flexibel – bis zu einem Tag vor Anreise bekommt man 100% zurück
  2. Moderat – bis zu 5 Tage vor Anreise bekommt man 100% zurück
  3. Streng – bis zu 7 Tage vor Anreise bekommt man 50% zurück
  4. Streng mit 48Std.-Frist – hier bekommt man 100% zurückerstattet, solange sich die Reise mehr als 14 Tage in der Zukunft befindet und man innerhalb von 48Std nach Buchung storniert.

Zusätzlich haben alle Varianten noch unterschiedliche Regelungen während des Aufenthalts bspw. Bei vorzeitiger Abreise. Hierzu verweise ich jedoch auf die AirBnB-Seite.

Wie man direkt sehen kann, haben alle Varianten außer der flexiblen einen hohen Kostenfaktor bei einer Stornierung. Deshalb sollte man sich immer bereits bei der Buchung bewusst sein, welche beim jeweiligen Gastgeber gilt.

Hinweis: Ich habe im obigen Rahmen erwähnt, dass Gebühren ggf. Nicht erstattet werden können. AirBnB erstattet die eigenen angefallenen Gebühren nur binnen 48Std und auch dies nur bis zu 3-mal pro Jahr. Diese Gebühren können zwischen 0-20% des Gesamtpreises betragen und sind daher nicht zu vernachlässigen.

Der Unterschied zu Hotels und Reisebüros

Wer bis hierher gelesen hat, der fragt sich ggf. Zu Recht, Warum ist das so bei AirBnB? Was ist der Unterschied zu Hotels und normalen Reisebüros?

Privates Gastgeben braucht Verlässlichkeit

Reisen mit AirBnB ist schon mal deshalb anders weil es sich in der Regel um private Gastgeber und Homesharer handelt. Diese bieten aus unterschiedlichen Gründen einen Teil Ihrer Wohnung oder Ihre ganze Wohnung zur Nutzung durch Touristen an. Das Ganze erfolgt in der Regel nicht hochprofessionell und nebenberuflich. Dies wiederum macht ja auch den Charme dieser Art zu Reisen aus und sorgt für günstige Preise. Die Kehrseite ist allerdings, dass sich jemand (der Gastgeber) neben seinem normalen Beruf und Alltag, die Mühe macht Fremde bei sich zu beherbergen. Kommen diese einfach nicht oder sagen kurzfristig ab, so hat das zwar auch einen negativen Effekt auf die Einkünfte des jeweiligen Gastgebers, viel schwerer wiegt aber der damit verbundene Aufwand. Der eine fährt extra über’s Wochenende nicht weg oder sagt möglichen privaten Gästen für den zahlenden Fremden ab. Aus diesem Grund haben viele strenge Bedingungen in ihren Inseraten, um entweder eine gewisse Verlässlichkeit zu erzeugen oder im Fall der Absage zumindest eine Entschädigung zu erhalten.

Keine Laufkundschaft

Ein weiterer Aspekt ist, dass es bei privaten Unterkünften keine Laufkundschaft gibt, die spontan für eine Übernachtung vorbeischauen. Storniert ein Gast kurzfristig in einem Hotel, so besteht hier je nach Lage immer noch die Möglichkeit, dass ein spontaner Gast auftaucht und das Zimmer nimmt.

Privat vs. gewerblich professioneller Betrieb

Der letzte ist auch gleichzeitig der wichtigste Punkt. Ein Hotel ist ein professionelles Geschäft mit entsprechenden Möglichkeiten und Risiken. AirBnB ist in der Regel ein Nebenerwerb. Ein professioneller Betrieb kann eine ganz andere Bandbreite an Service bieten, die in einem Nebenerwerb schlicht nicht möglich sind. Dadurch ergibt sich folgerichtig auch ein höherer Preis im Hotelgewerbe.

Auch beim Vergleich mit Reisebüros kommt dieser Aspekt zum Tragen. Bei AirBnB handelt es sich um Individualreisen, die meist selbst organisiert sind. Will man den Service eines Reisebüros, dann muss man diesen auch entsprechend entlohnen.

Man kann mit AirBnB gut und günstig verreisen. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass der günstige Preis auch seine Kehrseite hat. Es gibt einzelne Gastgeber, die bereit sind Ihre Leistung mit voller Rückvergütungsmöglichkeit anzubieten. Es kann allerdings ein kostspieliger Fehler sein, dies mit Ignorieren der Stornierungsbedingungen für alle vorauszusetzen.

Sonderfälle und Kulanz

Keine Regel ohne Ausnahme. Wie weiter oben bereits beschrieben, gibt es auch bei strengen Bedingungen immer noch die Möglichkeit der Kommunikation und damit verbundener Kulanz.
Ein Gastgeber gibt sich seine Stornobedingungen selbst, und er/sie kann hierbei natürlich auch Ausnahmen machen. Auf der menschlichen Schiene geht hier oftmals mehr, als die nackten Bedingungen vermuten lassen würden. Ich beispielsweise habe zwar strenge Regeln, biete aber in der Regel eine Rückerstattung an, wenn ich den Zeitraum anderweitig belegt bekomme. Nur bei den Buchungsgebühren hört der Spielraum der Gastgeber auf.
Doch auch AirBnB kennt Kulanz und Ausnahmen. Man kann auch hier so manche individuelle Regelung finden, wenn man sich persönlich an den Support wendet und gute Gründe vorbringen kann.
Zusätzlich zu den individuellen Stornierungsgründen, gibt es auch Sonderfälle, die zu einer allgemein kulanten Regelung führen. Wenn beispielsweise die Sicherheit an einem Reiseziel durch Terror oder Katastrophen gefährdet ist, wird es in diesen Fällen keine Fragen bzgl. Etwaiger Stornokosten geben, sondern sogar initiativ von AirBnB kostenfrei storniert.

Besondere Umstände (Belege und/oder Überprüfung erforderlich)

Natürlich kennt auch AirBnB eine Sonderegelung für sogenannte „besondere Umstände“. Diese Regelung ermöglicht Änderungen oder Stornierungen von Reisen, bei denen dann eine Rückerstattung möglich ist. Wer jetzt aber denkt, dass somit immer ein passender Grund vorliegen kann, den man nur vorbringen muss, um von einer Reise zurückzutreten, der irrt.

Die Umstände müssen schwerwiegend sein, wie die folgende Liste zeigt:

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  • Tod eines Gastgebers, Gastes oder eines unmittelbaren Familienmitglieds. Zu belegen mit Sterbeurkunde oder ähnlichem Beleg.
  • Schwere Erkrankung eines Gastgebers, Gastes oder eines Mitglieds der Reisegruppe. Hier muss ein Attest vorliegen, der eine Reiseunfähigkeit bescheinigt.
  • Von der Regierung auferlegte Verpflichtungen, einschließlich Geschworenenpflichten, Reisebeschränkungen, Erscheinen vor Gericht und militärischer Einsatz.
  •  Flughafen- und Straßensperrungen, die es dir unmöglich machen, an dein Ziel zu reisen.
  • Schwerwiegende Sicherheitswarnungen aufgrund politischer oder innerer Unruhen im Gebiet, aus dem der Gast anreist, in das er reist oder in dem sich die Unterkunft des Gastgebers befindet.
  • Naturkatastrophen, die verhindern, dass der Gast zum oder vom Zielort reist, oder die zur Folge haben, dass Gäste nicht sicher untergebracht werden können.
  • Endemische Krankheiten, die plötzlich eine Region oder eine ganze Gruppe von Menschen betreffen. Ausgenommen Krankheiten für die die Region bereits bekannt war.

Alles im Detail kannst Du nochmal hier auf AirBnB nachlesen. Wenn Du Dir unsicher bist solltest Du immer den Support kontaktieren.

Reisetipp

Unabhängig ob mit oder ohne AirBnB vereist wird und ob oder welche Stornierungsbedingungen zu beachten sind. Es ist empfehlenswert sich wegen einer privaten Reiserücktrittsversicherung schlau zu machen, die man auf Jahresbasis abschließen kann und alle Reisen während eines Jahres abdeckt.

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