Glückwunsch! Wer sich Gedanken über die Beschreibung seines Inserats machen kann, der hat es geschafft, dass der potentielle Gast das entsprechende Inserat schon mal auf Grund von Galeriebild und Titel ausgewählt hat. Ein erster Erfolg für unsere Anstrengungen. Er/sie zeigt Interesse und muss nun „nur“ noch vom Buchen überzeugt werden. Neben einer überzeugenden Bilderauswahl können wir diesen Part am Besten mir einer überzeugenden Beschreibung unseres Inserats unterstützen. Doch wie erstellt man eine überzeugende Beschreibung?

Was man NICHT tun sollte

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Bevor wir im Einzelnen dazu kommen, was man alles tun kann, um zu überzeugen, wollen wir erstmal einen Blick darauf werfen, was man vermeiden sollte. Wir schärfen sozusagen die innere Zensurschere, damit wir von vornherein vermeiden Dinge zu schreiben, die wir dann im Nachgang eh wieder löschen müssen.

  • Keine (erneute)Aufzählung der Ausstattung
  • Keine reine Lagebeschreibung (in der Einleitung)
  • Keine „tote“ bzw. leblose Beschreibung des Inserats
  • Vermeide allgemeine, nichtsagende Wörter wie „toll“, „schön“ etc. ohne individuellen Bezug

Die Beschreibung soll das Apartment/Inserat und das zu erwartende Erlebnis vorab beschreiben und nicht erneut die Ausstattung auflisten. Für die Ausstattung gibt es einen eigenen Abschnitt auf AirBnB, wo der Gast bei Bedarf nachlesen kann was alles vorhanden ist. Sollte etwas Besonderes hier nicht auswählbar sein, so kann man dies ggf. weiter hinten in der Beschreibung der Wohnung bzw. des Gastzugangs erwähnen. Die einleitende Beschreibung ist nicht der Ort dafür. Ausnahme: Die Unterkunft verfügt über eine einzigartiges Alleinstellungsmerkmal wie bspw. ein beheizter Whirlpool mit Alpenblick. DANN sollte man dies natür in die Eingangsbeschreibung einfliessen lassen!

Überflüssige Informationen weglassen

Unnötig an dieser Stelle ist auch eine ausufernde Lagebeschreibung. Wo man überall, wie und in welcher Zeit hinkommt, gehört wiederum weiter unten in die Verkehrsmittelbeschreibung bzw. die Nachbarschaftsbeschreibung. Ausnahme ist auch hier das Vorhandensein eines wichtigen Alleinstellungsmerkmals wie bspw. die Nähe zu einer bestimmten Attraktion oder Veranstaltung. Hier sollte sich dann wirklich aber auf ein oder maximal zwei beschränkt werden und alles weitere für später aufgespart werden.

Emotionen wecken um zu überzeugen

Emotionen verkaufen, und entgegengesetzt wirkt wiederum eine leblose Beschreibung á la „Die Wohnung ist im 2. Stock und hat ein Bad. Es gibt ein Bett, in dem Ihr schlafen könnt.“ Inhaltlich korrekt, aber emotionslos und in keinsterweise überzeugend.

Hier helfen zwar schmückende Wörter ein wenig, aber diese sollten dann auch einen individuellen Bezug haben bzw. auf irgendeine Art begründet sein. Anstatt „schöne Wohnung“ (Schönheit liegt ja relativ im Auge des Betrachters) ginge beispielsweise „helle Wohnung“ oder „lichtdurchflutete Wohnung“, wenn dem so ist und dies z.B. durch die Bilder untermauert wird.

Was man tun SOLLTE

Nachdem wir nun wissen was man vermeiden sollte, kommen wir nun zum kreativen Teil und erstellen eine überzeugende Beschreibung für unser Inserat. Dabei sollte man sich nun aber auch nicht mit der Suche nach dem perfekten ersten Satz aufhalten. Den gibt es nämlich nicht. Gäste sind unterschiedlich, Inserate sind Unterschiedlich und Gastgeber sind unterschiedlich. Wichtig ist dass man sich als Gastgeber in dem wiederfindet was man schreibt. Dann bekommt man in der Regel auch Gäste, die zu einem selbst und dem Inserat passen.

1. Die einleitende Beschreibung

Aller Anfang ist schwer

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Nicht jeder ist der geborene Texter und kann einfach drauf losschreiben. Wie also beginnen, wenn man vor dem leeren Bildschirm sitzt, der Cursor blinkt, und man noch dazu gewisse Dinge nicht tun soll?

Beginnen wir damit was unsere Unterkunft besonders macht. Erstellen wir eine Liste von 5 bis 10 Merkmalen, die unsere Unterkunft auszeichnen und im besten Fall einzigartig machen. Dann sieben wir ein wenig aus und schauen durch die Brille eines Gastes. Welche der von uns gelisteten Merkmale bieten für einen Gast einen Mehrwert? Am Ende bleiben dann vielleicht noch 3-5 Merkmale stehen, um die wir dann einen Absatz mit 3-5 Sätzen „bauen“.

Der Feinschliff

Den Inhalt haben wir ja jetzt gefunden. Fehlt nur noch die ansprechende Verpackung. Hier hilft es eine Art Geschichte zu erzählen, d.h. die Gasterfahrungen, die aus diesen Merkmalen entstehen sollen vorab zu skizzieren. Nichts weckt Emotionen und Gefühle besser als eine Story, in die sich der Leser/Gast hineinversetzen kann und diese dann idealerweise mit einer Buchung verwirklichen will. Ein Beispiel:

Anstatt…

Die Unterkunft verfügt über einen traumhaften Ausblick über die Dächer von Berlin und verfügt zu dem über eine echte Barista Kaffeemaschine.

…besser…

Brüh Dir nach dem Aufstehen Deinen Morgenkaffee mit unserer Barista Kaffeemachine und geniesse ihn mit einem traumhaften Ausblick über die Dächer von Berlin.

Vom bloßen Aufzählen der Vorteile kommen wir zur „verpackten“ Variante, in die sich der Gast hineinversetzen kann und denkt: “ So sollte ein Tag beginnen!“.

Unabhängig davon ob Euch das gelingt, seid Ihr auch so schon besser aufgestellt als die meisten Inserate. Denn Ihr nutzt den Eingangstext um Eure Vorteile und Mehrwerte zu transportieren und animiert so zum Weiterlesen.

 

Finde Deinen Stil und kommuniziere diesen

Auch wenn sich hier einige inhaltliche und stilistische Tipps finden, so sollten sie nicht dazu anleiten, sich zu verbiegen. Jeder Mensch und Gastgeber hat seinen eigenen Stil – zu kommunizieren, gastzugeben usw. – und man sollte diesen auch in seinem Inserat zum Ausdruck bringen. Mag sein, dass dann ggf. der ein oder andere Gast nicht bucht, weil er sich nicht wiederfindet. Es wäre aber wesentlich schlimmer sich zu verstellen, dadurch die „falschen“ Gäste anzuziehen. Letztlich bekommt man so schlechte Erlebnisse und Bewertungen, weil man eine falsche Erwartung geweckt hat.

Allerdings sollte man natürlich auch immer im Blick haben, was für Gäste man haben möchte und worauf das Inserat ausgerichtet ist. Zielt man bspw. auf nette Kontakte mit jüngeren Gästen und Familien ab, so sollte der Schreibstil dies auch mit einer gewissen Wärme und Herzlichkeit transportieren. Ist man eher an Geschäftsreisenden oder weniger kontaktsuchenden Gästen interessiert, ist zu viel Wärme und Herzlichkeit kontraproduktiv.

2. Der Wohnraum

Im einleitenden Teil der Beschreibung sollte man sich auf einige wenige, herausstechende Merkmale der Unterkunft konzentrieren. In den folgenden Abschnitten ist der Platz an dem man alles weitere nach herzenslust detailiert beschreiben kann. Beginnend mit dem Wohnraum.

Wichtige Elemente in den Vordergrund rücken

Hier ist es wichtig möglichst genau zu beschreiben, was dem Gast geboten wird und wie er sich die Unterkunft vorstellen kann. Meine Empfehlung lautet hier bei der Reihenfolge mit dem wichtigsten Element für den Gast zu beginnen und dann absteigend nach Wichtigkeit fortzufahren.

An erster Stelle steht hier bei Übernachtungsgästen natürlich die Schlafgelegenheit und der zugehörige Raum, gefolgt vom Bad und zum Schluss (soweit vorhanden) die Kochmöglichkeiten. Entweder zu Beginn oder (von mir bevorzugt) gehört dann die Beschreibung der restlichen Wohnung/Gebäude (nicht im Detail, sondern nach Lageaspekten).

In die Wohnraum-Sektion gehört alles an Informationen hinein, was der Gast über die reine Austattungsliste hinaus noch wissen muss. Eine Wiederholung der Ausstattungsliste ist nicht zu empfehlen, wohingegen einzelne Dinge, die man hervorheben möchte natürlich erwähnt werden können.

Die richtige Erwartungshaltung generieren

Von entscheidender Bedeutung ist an diese Stelle auch immer die generierte Erwartung sowie die Gastauswahl im Auge zu behalten. Ausstattungsmerkmale, die eine bestimmte Sorte Gast ansprechen, sollten betont werden (getrennte Betten für Nicht-Paare oder andererseits das Himmelbett für Paare).  Die Erwartungen eines Gastes an eine Unterkunft werden mit durch die Beschreibung gesetzt. Daher sollte man sich hier auch immer Gedanken machen, welche man wecken und wie man diese erfüllen will. Wichtig ist es hierbei auch mögliche Einschränkungen nicht zu verschweigen. Muss man die Koffer 4 Stockwerke ohne Fahrstuhl hochtragen? Dann sollte man das erwähnen, damit nur Gäste buchen, die dazu bereit sind, und es im Nachhinein nicht mit einer schlechten Bewertung abstrafen.

3. Zugang für Gäste

In diesen Bereich gehört alles zu dem der Gast zusätzlich zu seinem Wohnraum Zugang hat bzw. über das er/sie verfügen kann, sowie die allgemeine Zugangsbeschreibung zu seiner Unterkunft.

Wie komme ich in mein Zimmer? Darf ich die Küche benutzen? Kann ich auf einen Balkon zum Rauchen? Diese und andere Fragen stellt sich ein Gast bei Ansicht der Bilder Eurer Unterkunft, und an dieser Stelle sollten sie beantwortet werden.

Zusätzlich könnt Ihr hier auch Dinge aufführen, die nicht in den Bereich Wohnraum fallen, dem Gast aber zur Verfügung stehen. Beispielsweise der Grillplatz im Garten oder der Fahrradunterstand neben dem Gebäude. Auch hier wieder sollten Dinge hervorgehoben werden, die evtl. für bestimmte Zielgruppen interessant seien könnten (z.B. Radtouristen).

Solltet Ihr Dinge haben, die Ihr explizit für Gäste ausschliessen wollt, dann erwähnt diese unbedingt auch.

4. Interaktion mit Gästen

Während man mittels des gewählten eigenen Stils schon ein wenig unterschwellig die Art des eigenen Gastgebens vermitteln kann, bietet der Bereich Interaktion die Möglichkeit dies explizit zu erläutern. Was erwartet den Gast bei Dir zwischenmenschlich? Hier gehört alles rein, was dem Gast hilft zu verstehen, wieviel oder wenig Kontakt/Familienanschluss er/sie haben wird.

Wichtig: Sollte Euch bei diesen Aspekt etwas besonders wichtig sein, dann solltet Ihr es auch in den einleitenden Bereich übernehmen. Wenn Ihr bspw. sehr viel Wert auf persönlichen Austausch legt oder andersrum sehr viel Wert auf Eure Privatsphäre, dann erwähnt das nicht erst bzw. nur hier. Gäste lesen nicht zwangsweise die komplette Beschreibung, den Anfangsteil jedoch in der Regel schon. Wenn es gelesen werden muss/sollte, dann erwähnt es schon eingangs.

5. Die Nachbarschaft

Relativ weit hinten in der Inseratsbeschreibung kommen wir nun zur Umgebung der Unterkunkft. Wie der Name schon sagt, soll es hier vornehmlich um die Nachbarschaft und die Lager der Unterkunft darin gehen.

Neben den Besonderheiten für Touristen wie Parks und Sehenswürdigkeiten, sollte man hier unbedingt auch Geschäfte des täglichen Bedarf, Restaurants, Bäcker sowie Banken und Post aufführen. Also alle Orte, die man vielleicht als Anwohner nicht besonders hervorheben würde, aber für einen Touristen nicht auf Anhieb bekannt sind und sich als hilfreich erweisen könnten.

TIPP: Auch wenn es nicht so scheint, lokale Öffnungszeiten und vorallem Schließzeiten wie Feiertage, stellen einen imensen Zusatznutzen insbesondere für ausländische Gäste dar, die dies teilweise nicht in dieser Form gewohnt sind.

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Abschliessend sollte man noch unbedingt die öffentlichen Verkehrsanbindungen erwähnen, sowie deren Anbindungen an wichtige touristische Orte in der weiteren Umgebung.

Fazit

Das war’s dann eigentlich schon. Auch wenn Ihr nur 50% der hier beschriebenen Tipps beherzigt, seid Ihr schon weit besser aufgestellt als die meisten Eurer Mitgastgeber. Wenn Ihr jetzt auch noch die tatsächlichen Aufenthalte meistert, sollte Eurem nachhaltigem Erfolg mit Eurem AirBnB nichts mehr im Wege stehen.

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