Das Geld verdienen mit AirBnB möglich ist, ist allgemein bekannt. Doch kann man von AirBnB leben, oder sogar reich werden? Welche Möglichkeiten bietet das AirBnB und wo liegen seine Grenzen?
Ob man von AirBnB leben kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Angefangen von der Lage der Wohnung, über die Häufigkeit & Art der Vermietung, den Umfang (ein oder mehere Zimmer oder einer kompletten Wohnung) bis hin zum benötigten, den Lebenstandard sichernden Einkommen. Je nachdem wie die Antworten auf diese Unterfragen lauten, kann man eventuell auch von AirBnB leben. Geld verdienen ist in jedem Fall möglich. In den folgenden Abschnitten werde ich auf die einzelnen Faktoren eingehen und versuchen ein möglichst vollständiges Bild von den Verdienstmöglichkeiten und Beschränkungen zu liefern.
Was beeinflusst die Höhe der monatlichen Einkünfte?
Wie im einleitenden Abschnitt angerissen, lässt die Frage, ob man von AirBnB leben kann, nicht pauschal beantworten. Eine Reihe äußere und persönliche Faktoren spielen hier zusammen, die es zu berücksichtigen gibt.
Die Lage der Wohnung
Wie bei den meisten lokalen Geschäften spielt auch bei der Vermietung auf AirBnB die Lage der Unterkunft eine entscheidende Rolle. Der Ort oder die Stadt, in der diese liegt, hat direkten Einfluss auf die jeweilige Nachfrage und somit auch auf den möglichen erzielbaren Preis. Eine Unterkunft in einer touristisch interessanten Gegend (Ost- o. Nordsee) oder Stadt (München, Hamburg oder Berlin) wird stärker nachgefragt werden, als eine Unterkunft im ländlichen Nordhessen (auch wenn es dort schöne Ecken gibt 😉 ). Entsprechend höher sind die erzielbaren Preise pro Nacht und die Auslastung (die auch saisional schwanken kann). Selbst innerhalb solcher interessanter Gegenden kann es noch erhebliche Unterschiede bei der Lage im Hinblick auf Verkehrsanbindung und Zentrumsnähe geben.
Fazit: Je besser die Lage, um so höher der erzielbare Preis und Auslastung, um so höher die möglichen Einkünfte.
Häufigkeit und Art der Vermietung
Die Höhe meiner Einkünfte hängen natürlich nicht nur vom Nachtpreis ab, sondern vorallem wie oft ich diesen einnehme bzw. einnehmen will/kann. Angenommen ich habe eine sehr gute Lage mit hoher Nachfrage, so dass ich 30 Nächte im Monat voll ausgbucht sein könnte. Dann hängt es immer noch von der persönlichen Situation ab, ob dies möglich ist.
Will ich den kompletten Monat meine Wohnung mit Gästen teilen? Bekomme ich so viele Gastwechsel und den damit verbundenen Reinigungsaufwand geregelt? Biete ich ein Zimmer in meiner Wohnung oder meine ganze Wohnung in Abwesenheit an? Wie oft kann ich dann abwesend sein?
All diese Fragen und deren Antworten haben Einfluss auf meinen möglichen Verdienst.
Umfang der Vermietung
Im vorherigen Abschnitt wurde bereits die Frage aufgeworfen: ein Zimmer oder zeitweise die komplette Wohnung. Dies betrifft den Umfang der Vermietung und auch dieser hat entscheidenden Einfluss auf das erzielbare Einkommen mit AirBnB.
Ein Gästezimmer in einer selbsbewohnten Wohnung erzielt naturgemäß einen niedrigern Preis, als eine komplette Wohnung auf Zeit. Als Homesharer ist das Anbieten der gesamten Wohnung allerdings naturgemäß begrenzt, da man ja irgendwann auch mal zu Hause ist. Daher ist die Frage, wie oft kann ich das eine, und wie oft das andere anbieten? Gegebenenfalls habe ich ja auch mehrere Gästezimmer zur Verfügung, wodurch sich meine Einkünfte an dieser Stelle vervielfachen können.
Fazit: Auch der Umfang der Vermietung muss zur Beantwortung der Frage in die Rechnung einfliessen.
Benötigtes Einkommen
Der wohl persönlichste Einflussfaktor zur Beantwortung der Frage, ob man von AirBnB leben kann, ist natürlich der persönliche Bedarf.
Ein Single wird mit 1200-1500 Euro bei nicht sonderlich hohen Ansprüchen über die Runden kommen. Für eine Familie ist dies eher nicht der Fall.
Man sollte sich an dieser Stelle allerdings nichts vormachen. Wir haben bisher nur die Einkünfte betrachtet, die unter optimalen Bedingungen eine ansprechende Höhe erreichen können. Allerdings darf man natürlich nicht die damit verbundenen Aufwendungen und Kosten vernachlässigen. Diese senken die unterm Strich übrigbleibenden Einkünfte maßgeblich. Was alles dazugehört, werden wir im nächsten Abschnitt betrachten.
Welche Kosten und Aufwendungen muss man berücksichtigen?
Einnahmen sind das eine, jedoch stehen diesen wie überall im Leben auch bei der Vermietung auf AirBnB Kosten und Aufwendungen gegenüber, die man berücksichtigen muss.
Eine Top-Lage muss bezahlt werden
Eine Unterkunft in einer Top-Lage gibt es in der Regel nicht gratis. Sofern ich nicht über abgezahltes Eigentum oder eine geerbte Wohnung verfüge, werde ich entsprechend höhere Kosten mit einer besseren Lage zu zahlen haben. Mieter in München haben eine höhere Miete als Mieter in Dresden. Gleiches gilt für Immobilienpreise und die zu zahlenden Tilgungen. Hierbei handelt es sich um monatliche Belastungen, die den Einkünften natürlich entgegengestellt werden müssen.
Nebenkosten – Mehr Personen = mehr Kosten
Wer mal alleine gewohnt hat und dann mit jemandem zusammenzogen ist, der kennt das. Je mehr Personen in einem Haushalt wohnen, um so höher ist der Verbrauch und folglich auch die Nebenkosten. Das ist bei AirBnB nicht anders. In der Regel sind zwar die erzielbaren Einkünfte immer noch höher als die zusätzlichen Kosten für bspw. Warmwasser beim Duschen. Dennoch muss man sich dieses Faktors bewusst sein und ihn einkalkulieren.
Investitionen in Inventar und Abnutzung
Es gibt natürlich Gastgeber, die altgediente Betten, Möbel und Handtücher verwenden und denen abgeschrammte Wände und Türen nur ein müdes Lächeln entlocken. Diese können natürlich diesen Faktor vernachlässigen. Für alle anderen gilt, dass man Investitionen in Betten, Möbel und Handtücher, sowie deren Verschleiß oder gar Verlust natürlich bei seinen Kalkulationen berücksichtigen muss. Auch wenn man nicht regelmäßig neue Handtücher und Bettwäsche kaufen muss oder ständig neu steicht, so muss man diese punktuellen Kosten auf die Zeit immer gegenrechnen.
Eigenleistung & Zeit
Viele berechnen bei dem finalen Verdienst aus ihren AirBnB-Vermietungen nur die reelen Kosten und vernachlässigen ihre Eigenleistung und Zeit vollends. Macht man sich allerdings mal die Mühe aufzulisten wo man wann und wieviel Zeit investiert und multipliziert dies dann mit einem fiktiven Stundensatz, dann wird klar, dass man mit AirBnB nicht einfach leistungslos Geld scheffelt. Vielmehr erarbeitet man sich sein Einkommen aus der Vermietung zu einem nicht unerheblichen Teil außerhalb der reinen Bereistellung einer Schlafgelegenheit.
Hier muss man sich dann überlegen, ob man an dieser Stelle mit der erbrachten Arbeitszeit ausreichend mit AirBnB verdient, oder ob eine andere Tätigkeit nicht besser entlohnt wäre.
AirBnB als Hauptverdienst
Nachdem wir nun sowohl Einnahmen als auch die zu berücksichtigenden Kosten als Einflussfaktoren unter die Lupe genommen haben, bleibt die Frage: kann man denn nun von AirBnB leben?
AirBnB als Hauptverdienst funktioniert nur wenn alle betrachteten Faktoren maximal günstig zusammenspielen. Eine eigene abbezahlte Immobilie mit mehreren Zimmern zum Gastgeben in einer Top-Lage, und man wird ein durchaus auskömmliches Einkommen erzielen, von dem auch ausreichend übrig bleibt.
Für die meisten Fälle bleibt AirBnB ein angenehmer Zusatzverdienst, der zwar nicht zum Leben reicht, aber die Haushaltskasse deutlich entlastet.
Reich werden mit AirBnB. Geht das?
Man hört immer wieder, dass sich AirBnB-Vermieter eine goldene Nase verdienen würden. Nach unserer ausführlichen obigen Betrachtung sollte klar sein, dass man nur zu diesem Schluss kommen kann, wenn man entweder sämtliche Aufwendungsfaktoren komplett vernachlässigt, oder Einzelfälle von reichen Immobilienbesitzern als Regel annimmt.
Ein normaler Homesharer wird mit AirBnB nicht reich werden, und das ist auch gar nicht das Ziel. Das Ziel ist, eine vorhandene Ressource optimal zu nutzen und dabei möglichst viele Win-Win-Verhältnisse zu schaffen.