Was will ich und wie bekomme ich es?
Wer auf Airbnb zum ersten Mal eine Unterkunft buchen möchte, hat in der Regel einen von zwei Gründen: etwas Neues auprobieren zu wollen oder eine günstige Unterkunft zu finden.
Beiden ist dann noch eins gemein: Sie müssen sich auf der Plattform zurecht finden. Dieser Artikel soll Einsteigern helfen die richtige Unterkunft im AirBnB-Angebot zu finden und schlechte Erfahrungen vermeiden.
Der erste Schritt fängt natürlich beim jeweiligen Reisenden selbst an. Was suche ich überhaupt? AirBnB hat inzwischen ein sehr breites Angebot, das fast keine Wünsche offen lässt. Man muß nur wissen, wie man die Suche richtig nutzt. Dann findet man mit Sicherheit etwas passendes.
Im Verlauf dieses Artikels werde ich Euch durch die einzelnen Schritte hin zur perfekten Unterkunft führen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ratgebern im Netz bin ich aber nicht nur als Gast auf AirBnB unterwegs, sondern auch als Gastgeber. Ich kenne also beide Seiten und habe somit einen tieferen Einblick, wie die ein oder andere Einstellung das Suchergebnis verbessert. Es kann also durchaus sein, dass der ein oder andere Tipp auch für AirBnB-Erfahrene neu ist und einen Mehrwert liefert. Legen wir also los!
Inhaltsverzeichnis
- Die AirBnB-Suche – erste Eingaben
- Die richtigen Filter setzen
- Der Unterschied zwischen Buchung und Erkundigung
- Bezahlung und Stornierungsbedingungen
- Kommunikation zwischen Buchung und Reise
- Falls doch mal was schief geht: der AirBnB-Support
- Die Goldene Buchungsregel zum Schluss
Die AirBnB-Suche – erste Eingaben
Um auf AirBnB eine Unterkunft zu buchen, rufe ich als Erstes die AirBnB-Seite auf und klicke auf Unterkünfte (links oben; unter der ersten Überschrift). Nun habe zusätzlich zur Suche nach dem Ort sofort die Möglichkeit mehrere Einschränkungen einzustellen, um meine Suche zu konkretisieren:
- Reisedaten
- Gäste (Anzahl)
- Art der Unterkunft
- Preis
- Sofort buchen
- Art der Reise
- weitere Filter
Die ersten beiden Felder sind selbsterklärend und sollten entsprechend der geplanten Reise befüllt werden. Obwohl dies eigentlich offensichtlich ist, kommt es hier schon zu den ersten Fehlern und Irritationen in der Folge. Um schnell Ergebnisse angezeigt zu bekommen, wird einfach erstmal Pauschal gesucht (ohne Einschränkung), eine schöne Unterkunft gefunden und dann erst bei der Detailansicht festgestellt, dass die Buchungsdaten nicht verfügbar sind. Das ist frustrierend, und man sollte sich das ersparen.
Art der Unterkunft – Welche Arten gibt es und welche ist die richtige für mich?
Auf AirBnB stehen mir bei der Suche drei Arten von Unterkünften zur Auswahl.
- Gesamte Unterkunft
- Privatzimmer
- Gemeinsames Zimmer
Gehen wir diese mal durch. Was bedeuten sie im Einzelnen bzw. sollten sie bedeuten. Ich habe „sollten“ geschrieben, da Gastgeber diese Merkmale selbst ausfüllen und aus unterschiedlichen Gründen Fehler passieren können. Gehen wir jetzt aber erstmal von den richtigen Bedeutungen aus.
Gesamte Unterkunft bedeutet dass Euch – unabhängig ob Haus, Wohnung oder Baumhaus – die gesamte Unterkunft zur alleinigen Verfügung steht. Das heißt man ist wirklich alleine in der Unterkunft selbst. Es kann natürlich sein, dass es sich dabei um eine Wohnung im Haus der Gastgeber handelt, aber das Grundprinzip bleibt bestehen: dia angebotenen Räume sind für die alleinige Nutzung des Gastes während des Aufenthalts vorgesehen.
Ein Privatzimmer bedeutet, dass nur dieses Zimmer zur alleinigen Nutzung durch den Gast zur Verfügung gestellt wird. Gegebenenfalls kann sich dieser private Bereich noch um ein Gästebad oder ähnliches erweitern. Insgesamt liegt ein Privatzimmer aber in der Regel innerhalb der Wohnung oder des Hauses der Gastgeber, so dass eine gewisse Interaktion bzw. gemeinsam genutzte Räume dazugehören können. Im Zimmer selbst hat man aber seine Privatsphäre.
Das gemeinsame Zimmer ist die einfachste Variante und nicht für jeden Gast geeignet. Hier heißt es, dass auch der Gastraum bzw. die Schlafstätte in einem gemeinsam genutzten Raum liegt. Dies kann bspw. die Ausziehcouch im Wohnzimmer oder ähnliches sein.
Welche Art ist nun die Richtige?
Das ist mehr oder weniger eine sehr persönliche Entscheidung. Wer gerne für sich ist oder mit mehreren Personen verreist, für den bietet sich die gesamte Unterkunft an. Wählt man den Haken dort, öffnet sich zudem mancherorts ein Zusatzfilter „Art der Reise“. Hier kann man dann besonders familienfreundliche Unterkünfte filtern.
Aber auch ein privates Zimmer kann ein hohes Maß an Privatsphäre mit sich bringen. Zusätzlich hat man den direkten Kontakt zu Einheimischen, was eine tolle Erfahrung sein kann und zudem wertvolle Tipps mit sich bringt.
Egal wofür man sich entscheidet, man sollte wissen wofür die Auswahl steht und ob sie für einen persönlich das Richtige ist.
Ein letzter Satz allerdings zur Warnung. Man sollte nie davon ausgehen, dass jeder Gastgeber automatisch den richtigen Haken gesetzt hat. Daher ist die goldene Regel, immer die Beschreibung der Unterkunft zu lesen und im Zweifel nachzufragen. Verlasst Euch nicht nur auf die Filtereinstellungen!
Die richtigen Filter setzen
Ich habe es bereits im letzten Satz des vorangehenden Abschnitts geschrieben, verlasst Euch beim Buchen auf AirBnB nicht allein auf die Filtereinstellungen. Dennoch kommen wir nun zu den richtigen Filtereinstellungen 😉
Die richtigen Filter zu setzen ist wichtig, da man je nach Ort sonst von den Angeboten überrollt wird. Filter bieten die Möglichkeit neben den oberflächlichen, sofort sichtbaren Eigenschaften einer Unterkunft auch noch Details rauszufiltern, ohnen dass man sich erst durch 100 Inserate lesen muss.
Damit dies nicht eine unendliche Geschichte wird, beschränke ich mich auf die wichtigsten und nicht selbsterklärenden Filter. Ich lasse daher bewusst den Preisfilter außen vor, da dieser selbsterklärend ist und jeder ein anderes Preisgefühl mit sich bringt.
Sofort Buchen – Die Option für Kurzentschlossene, Ungeduldige und Verbindlichkeit-Liebende
Wenn man jemanden zu seinen Erfahrungen mit der Buchung bei AirBnB fragt, dann hört man immer wieder, dass man sich bei mehreren Inseraten bewerben müsse, manchmal keine oder spät Antwort bekommt und zu guter Letzt oft abgelehnt wird. Manch einer hat diese Erfahrung aus schon selbst gemacht, und sie ist auf jeden Fall eins: nervig.
Die Sofortbuchung ist das Mittel, um diesen frustigen Prozess zu umgehen. Aktiviert man den zugehörigen Filter, so werden nur noch Angebote angezeigt, die man sofort – ohne vorherige Anfrage – buchen kann. Das ist ideal, wenn man schnell eine Unterkunft braucht, weil man spontan irgendwo hin will und sich nicht dem langwierigen Buchungsprozess aussetzen will. Man hat seine Unterkunft sofort sicher.
Ich empfehle diese Option aus eben den genannten Gründen im Hinblick auf den Buchungsprozess und die Sicherheit der Zusage. In den allermeisten Fällen sollte auch nach setzen des Filters noch ein ausreichendes Angebot an Unterkünften vorhanden sein, zumal AirBnB diese Option neuen Gastgebern ausdrücklich empfiehlt, um die Gasterfahrung zu verbessern.
Gibt es denn auch Nachteile bei der Sofortbuchen-Option
Wo viel Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Trotz der gerade geschilderten Vorteile sollte man sich einiger Punkte bei dieser Option bewusst sein.
- Der Filter schliesst all die Angebote aus, die ihn nicht aktiviert haben. Ich kenne persönlich viele großartige Gastgeber mit tollen Unterkünften und Bewertungen, die diese Option deaktiviert haben. Sie möchten die Kontrolle darüber behalten wer, wann bei ihnen bucht, und scheuen diese Option wie der Teufel das Weihwasser. Unter Umständen heisst das für mich als Gast, dass ich zwar eine schnell verfügbare Unterkunft für mich finde, aber die Beste und Schönste erst gar nicht zur Auswahl bekomme.
- Die Verbindlichkeit gilt im Zweifel in beide Richtungen. Gebucht ist hier schnell und dann sieht man beim zurückklicken etwas Schöneres. Blöd! Denn ein Buchungsanfrage kann man noch zurücknehmen, solange diese nicht vom Gastgeber angenommen wurde. Sofortbuchungen muss man stornieren. Dies KANN kostenlos sein, muss es aber nicht. Daher, vor dem Sofortbuchen, immer die Stornobedingungen des jeweiligen Inserats beachten.
- Auch eine getätigte Sofortbuchung kann von der Gastgeberseite storniert werden und ist somit nicht ultimativ sicher. Neben etlichen Gründen die es geben kann, die für uns nicht beeinflussbar sind, gibt es auch die Gründe, dass ein Gastgeber sich unwohl mit einer Buchung fühlt. AirBnB räumt hier sogar auf Gastgeberseite eine Kulanz für straffreie Stornos ein. Daher ist es trotz Umgehung des langwierigen Buchungsprozesses immer ratsam eine kurze Begrüssung zu verfassen, in der man sich, Mitreisende und den Grund des Aufenthaltes kurz vorstellt, um Vertrauen zu schaffen.
Weitere Filter – die wichtigsten Filter der 2. Ebene
Um das Thema Filter in Bezug auf wichtige, erklärungswerte Filtereinstellungen bei der AirBnB Buchung abzuschliessen, begeben wir uns im letzten Schritt auf die 2. Ebene. Unter der Auswahl weitere Filter haben wir die Möglichkeit eine große Anzahl von Einstellungen vorzunehmen. Im Folgenden gehe ich auf die wichtigsten darunter ein.
Superhost – Was ist das und warum sollte ich darauf achten?
Zuallererst wollen wir einen Blick auf den Status Superhost werfen. Superhosts umfassen laut AirBnB-Angaben nur die Top-5-Prozent aller gelisteter Gastgeber. Dennoch kann jeder Superhost werden, sofern er die Bedingungen erfüllt. Diese Bedingungen lauten wie folgt:
- Mindestens 10 abgeschlossene Aufenthalte in den letzten 12 Monaten
- Mindestens 50% der Gäste hinterliessen eine Bewertung
- Eine Antwortrate von mindestens 90%
- Keine durch den Gastgeber stornierten Buchungen – Ausnahme: Besondere Umstände
- Die Gesamtbewertungen liegen im Schnitt bei mindestens 4,8
All diese Werte werden zu jedem Quartalsende für die vorangegangenen 12 Monate neu evaluiert. (Quelle: Airbnb)
Was bringt mir der Superhost-Status als Gast bei der Buchung?
Durch den Superhost-Status eines Hosts, erhält der Gast ein Gütesiegel bzw. eine Art Qualitätsgarantie. Der Erhalt des Status ist nur möglich, wenn man über einen längeren Zeitraum eine signifikante Zahl von Gästen mehrheitlich (>80%) zufriedengestellt hat.
Neben den zu erfüllenden Anforderungen, gibt es für Gastgeber auch daraus resultierende Vorteile. Der Superhost-Status wird mit einem Badge (Abzeichen) auf dem Profil als Gütesiegel verdeutlicht und das Inserat wird in der Suche automatisch höher angezeigt und wird so von mehr Gästen gesehen. Zudem erzeugt das Erreichen dieses Status den Anreiz dies zu wiederholen bzw. beizubehalten. Dadurch ist der Superhost-Status nicht nur eine vergangenheitsbezogene Betrachtung sondern hat auch Auswirkungen auf meine zukünftige Reise.
Durch die hohen Antwortraten und die Verbindlichkeit (0 Stornos) kommt es hier so gut wie nie zu den unschönen Buchungserfahrungen und Frustrationen (wie unter Sofort Buchung geschildert).
Die konstant hohen Bewertungen belegen zudem, dass der Gast das bekommt was in der Anzeige versprochen wird. Zwar schützt das Lesen der Inserate im Allgemeinen weitgehend vor negativen Überraschungen, im Fall der Superhosts ist es aber nahezu garantiert, dass die Unterkunft exakt so ist wie beschrieben.
Die Auswahl dieses Filters garantiert also dem buchenden Gast eine verbindliche nahezu professionelle Behandlung und somit eine positive Reiseerfahrung.
Ich finde keinen Superhost. Ist der Rest einfach schlecht?
Der Superhost-Status ist zwar ein Gütesiegel. Das bedeutet aber nicht, dass es keine großartigen Unterkünfte ohne Superhoststatus gibt. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten und Gründen warum eine Unterkunft keinen oder noch keinen Superhost-Status hat. Dennoch finden sich darunter tolle Unterkünfte und engagierte, großartige Gastgeber.
Wenn man die goldene Leseregel beherzigt:
Lies die Beschreibung und mindestens 3 gute und 3 schlechtere Bewertungen
Dann findet man auch ohne Superhost-Badge die passende Unterkunft. Der Filter beschleunigt nur den Findungsprozess.
Zimmer und Betten – außergewöhnliche Privatzimmer finden
Auf diesen Filterabschnitt gehe ich hinsichtlich einer Besonderheit für Privatzimmer ein, die diese fast auf den Status einer gesamten Unterkunft heben können.
Es handelt sich um die Anzahl der Badezimmer. Es gibt zwar nicht viele davon, aber vereinzelt finden sich sich Wohnungen oder Häuser, die über ein separates Gästebad verfügen. Sofern der jeweilige Gastgeber sein Angebot korrekt eingeben hat, kann man diese durch die Angabe 2 Badezimmer herausfiltern. Man hat somit auch bei Privatzimmern den Vorteil, dass man die intimen Bereiche (Schlafen und Bad) nicht teilen muss und nur bspw. Flure, Eingangsbereiche und Küche mit dem jeweiligen Gastgeber gemeinsam nutzen würde.
Achtung: Dieser Filter ist keine Garantie für ein eigenes Bad. Im Zweifel sollte man immer nachfragen. Aber wenn ein zweites Bad vorhanden und angeben wird besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dies Gästen zur Verfügung stehen wird.
Ausstattung – Versteck für 2 weitere nützliche Filter
Wenn man auf den Link gesamte Ausstattung anzeigen klickt, erhält man eine große Auswahl an Ausstattungsfiltern. Während der ein oder andere individuell von Interesse sein kann, konzentrieren wir uns im Rahmen dieses Ratgebers auf 2 allgemein interessante Ausstattungsmerkmale mit großer Wirkung.
- Privates Badezimmer
- Eigenständiger Check-in
Privates Badezimmer – der Garantie-Haken
Das erste Thema haben wir im vorangehenden Punkt schon behandelt. Ich zeige das Auswahlfeld Privates Badzimmer nur deshalb erneut, weil man sich hier die Bestätigung für die exklusive Nutzung eines eigenen Bades garantieren kann. Warum ich nicht gleich hierauf verwiesen habe? AirBnB ist ein junges Unternehmen und lebt von ständiger Veränderung und Weiterentwicklung. Dieses Feld im Rahmen der Ausstattung ist relativ neu, und obwohl Gastgeber angehalten sind, sich mit den Neuerungen ständig vertraut zu machen, tun dies noch lange nicht alle. Wer früher sein Gästebad aufführen wollte, konnte dies nur durch die Anzahl und die Beschreibung tun. Wählt man also nur diesen Filter hier, dann kann es sein, dass ältere Inserate trotz vorhandenem Gästebad nicht angezeigt werden, weil der Haken fehlt.
Eigenständiger Check-in – Flexibilität für Unwägbarkeiten
Das zweite und in meinen Augen noch viel wichtigere Merkmal, ist der eigenständige Check-in. Gerade AirBnB-Neulinge vergessen, dass sie es sehr oft mit privaten Gastgebern zu tun haben, die das Gastgeben nebenher betreiben. Von Hotels ist man zwar eine frühste Check-in Zeit gewohnt, aber danach kann man in aller Regel jederzeit einchecken. Bei privaten Gastgebern kann der Zeitrahmen durch Hauptberuf und andere Verpflichtungen deutlich enger sein und ein hohes Maß an Absprache und Organisation erfordern. Daher ist das Vorhandensein eines Hakens an dieser Stelle Gold wert, denn es erspart einem schon zu Beginn des Aufenthalts etwaige unschöne Erlebnisse. Eine schnellere Verbindung oder eine Verspätung und schon ist das Zeitfenster zu. Ein eigenständiger Check-in garantiert an dieser Stelle eine gewisse Flexibilität, die man erst zu schätzen weiß, wenn man sie plötzlich in Anspruch nehmen muss.
Kein Muss, aber ein Gewinn
Der Fairness halber sei gesagt, dass nicht automatisch Probleme beim Fehlen dieses Merkmals auftreten müssen. Viele Gastgeber und gerade Superhosts sind gut organisiert und kriegen einen reibungslosen Ablauf auch ohne eigenständigen Check-in hin. Es bleibt aber dennoch ein Vorteil, wenn man sich bei unvorhersehbaren Unwägbarkeiten seines Check-ins sicher ist, und man sich nicht zusätzlich bspw. zur Gepäcksuche am Flughafen darum kümmern muss diesen zu organisieren.
Unabhängig vom Vorhandensein dieser Option ist es immer ratsam sich die Check-in-Zeiten der Unterkunft genau anzusehen. Im Zweifel solltemit dem Gastgeber Rücksprache gehalten werden, was im Fall der Fälle zu tun ist.
Der Unterschied zwischen Buchung und Erkundigung
Hat man schließlich eine oder mehrere passende Unterkünfte gefunden, kann man eigentlich die Buchung durchführen. Oftmals bleiben aber die ein oder andere Frage auch nach Studie der Beschreibung noch unbeantwortet oder die favorisierte Unterkunft ist nicht per Sofortbuchung verfügbar. Für diese Fälle gibt es die Möglichkeit eine Erkundigung oder eine Buchungsanfrage zu stellen. Doch hierbei gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten, denn es gibt hier wesentliche Unterschiede und diese sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
Erkundigungen
Eine Erkundigung ist eine einfache Nachricht, die man einem Gastgeber schicken kann, um weitere Informationen zur Unterkunft oder Verfügbarkeiten einzuholen. Der wesentliche Unterschied zu einer Buchung ist die Unverbindlichkeit. Im Gegensatz zu einer Buchungsanfrage führt eine Bestätigung bzw. Antwort des angefragten Gastgebers nicht zu einer verbindlichen, zahlungsverpflichtenden Buchung. Man kann also mehrere Erkundigungen an verschiedene Gastgeber senden, ohne das Risiko zu haben, dass man mehrere Zusagen erhält und dann eine davon stornieren muss oder seine eigentlich 2. Wahl einem Favoriten vorziehen muss.
Um eine Nachricht an den Gastgeber zu senden, muss man in der Beschreibung des Inserats oberhalb der Ausstattung auf „Kontaktiere den Gastgeber“ klicken.
Hat man eine oder mehrere Erkundigungen abgesendet, so erhält man von den angefragten Gastgebern binnen 24 Stunden Antworten, sofern sie sich an die Mindestanforderungen von AirBnB halten. Die Antworten können 3 Ausprägungen haben:
- per Nachricht antworten
- Ablehnen
- Vorabbestätigung senden
Die Bedeutung einer Ablehung dürfte klar sein. Eine Nachricht ist dasselbe wie die Erkundigung/Nachricht von Gastseite: reine Kommunikation. Doch was bedeutet eine Vorabbestätigung durch den Gastgeber? Eine Vorabbestätigung bedeutet, dass der Gastgeber von sich aus eine mögliche Buchung durch den Gast im Voraus bestätigt. Als Gast habe ich dann 24 Stunden Zeit auf die Vorabbestätigung zu reagieren. Reagiere ich nicht, verfällt sie mit Ablauf der 24 Stunden.
Erkundigungen müssen auch nicht storniert werden. Allerdings ist es nur fair etwaige Anfragen zurückzuziehen bzw. den Gastgeber wissen zu lassen dass diese inzwischen hinfällig geworden sind.
Buchungsanfragen
Eine Buchungsanfrage ist eine verbindliche Anfrage für eine Unterkunft. Wenn ich „Buchen“ drücke werde ich im nächsten Schritt dazu aufgefordert die Hausregeln des Gastgebers zu lesen und zu bestätigen. Dieser Punkt ist wichtig und ein wenig irreführend zugleich. Die Überschrift hierzu lautet nämlich „Denke bitte an Folgendes“, was nicht unbedingt direkt nach Hausregeln aussieht. Noch verwirrender ist, dass nicht alle Regeln angezeigt werden, sondern erst wenn man den Link weiterlesen anklickt. Auch wenn dies alles nicht optimal gelöst ist durch AirBnB, so ist es dennoch wichtig als Gast ALLE Hausregeln zu lesen. Zum einen akzeptiert man diese durch seine Bestätigung und weiterklicken und zum anderen kann es nur zu beiderseitigem Unmut führen wenn einem Gast die Regeln nicht klar sind, das er sie nicht gelesen hat, während der Gastgeber selbverständlich davon ausgeht.
Nach der Bestätigung der Hausregeln und Reisedaten, kommt auf der nächsten Seite die Möglichkeit die Mitreisenden einzugeben und dem Gastgeber eine kurze Nachricht mit der reinen Buchung zu übermitteln. Wie zuvor beschrieben, sollte man hiervon unbedingt Gebrauch machen. Eine kurze Vorstellung von Gästen und Reisezweck schafft Vertrauen und minimiert Ablehnungen durch die angefragten Gastgebern.
Bezahlung und Stornierungsbedingungen
Im nächsten Schritt kommt es sowohl bei Buchung als auch bei Sofortbuchungen zur Bezahlung und Aufklärung bzw. Bestätigung der Stornobedingungen. Die Bezahlung ist mehr oder weniger selbsterklärend. Man gibt ein Zahlungsmittel ein, welches nach Bestätigung der Buchung durch den Gastgeber sofort mit dem angezeigten Preis belastet wird. Vereinzelt kann es auch dazu kommen, das ein Teilbetrag ohne Buchungsbestätigung blockiert wird. Im Falle einer Ablehnung durch den Gastgeber kann es dann einige Tage dauern bis dieser wieder freigeschaltet wird. In jedem Fall ist es wichtig zu wissen, dass der Betrag sofort in voller Höhe fällig wird, auch wenn die Reise noch weit in der Zukunft liegt.
Besonderheiten bei der Preiszusammensetzung auf AirBnB
Viele Gäste, die zum ersten Mal bei AirBnB buchen, bemängeln die aus ihrer Sicht intransparente Preisgestaltung. Teils kommt auch Kritik auf, weil die gleiche Unterkunft bspw. auf Booking zu einem anderen Preis angeboten wird. Dies liegt in der Preiszusammensetzung auf AirBnB begründet. Auf AirBnB zahlen sowohl Gast als auch Gastgeber eine Service-Gebühr. Diese liegt für Gastgeber bei fix 3% und bei Gästen zwischen 0 und 20%. Der Gastgeber hat darauf keinen Einfluss und gibt nur seinen nächtlichen Preis (ggf. Tagesabhängig) an, welcher dann auch in der Suche angezeigt wird. Zusätzlich kann der Gastgeber noch eine einmalige Reinigungsgebühr für die Endreinigung einstellen.
Leider kommt es durch dies Aufsplittung in einzelne Preiskomponenten immer wieder zu Verwirrungen und Unmut auf Gastseite, da erst im Prozess der Buchung die Servicegebühren eingerechnet werden und so der vormals günstige Preise evtl. gar nicht mehr so günstig aussieht. Auch im Hinblick auf eine gewünschte Rechnung oder Rückerstattung können sich deshalb Probleme ergeben, da der Gastgeber nur den Betrag in Rechnung stellen bzw. rückerstatten kann, den er auch tatsächlich erhalten hat.
Stornobedingungen – ein schneller Klick kann viel Ärger mit sich bringen
Mit dem letzten Buchungschritt wird man auch nochmals dazu aufgefordert die jeweiligen Stornobedingungen des Gastgebers zu bestätigen und somit zu akzeptieren. Das unterstreicht wie wichtig dieser Punkt ist. Die jeweiligen Stornobedingungen sind von Anfang an im Inserat sichtbar, jedoch schenkt ihnen kaum ein Gast Beachtung. Das kann ein großer Fehler sein und zu viel Unmut führen, weshalb ich im Folgenden noch kurz auf die Stornobedingungen eingehen werde.
Als Kunde im Internet ist man eine weitreichende Kundenfreundlichkeit und Kulanz gewohnt. Sei es bei Rücksendungen auf Amazon oder bei kostenlosen Stornierungen bis kurz vor Anreise auf Hotelportalen. Auch AirBnB müht sich in dieser Hinsicht, ist aber von seinen jeweiligen Anbietern diesbezüglich abhängig. Hier liegt auch der wesentliche Unterschied zu anderen Plattformen. Während es auf anderen Plattformen die Regel ist, dass eine Regel mehr oder weniger für alle Angebote auf der Seite greift (bspw. kostenlose Stornierungen), so hat bei AirBnB jeder Gastgeber die Option eine von mehreren Stornobedingungen für sein Inserat zu wählen. Für den Gast bedeutet dies, Augen auf bei der Buchung!
Die 3 Hauptstornobedingungen
Im Grund gibt es 3 Stornobedingungen, die von Gastgebern angeboten werden. Wie diese im Detail ausgestaltet sind, wird jeweils auf AirBnB erläutert, und bei der Buchung explizit darauf hingewiesen. Daher möchte ich hier nur die wesentlichen Unterschiede benennen.
- Flexibel – Volle Rückerstattung der Übernachtungskosten bis 1 Tag vor Check-in
- Moderat – Volle Rückerstattung der Übernachtungskosten bis 5 Tage vor Check-in
- Streng – 50% Rückerstattung der Übernachtungskosten bis 1 Woche vor Check-in
Die genauen Bedingungen kann man nochmals auf AirBnB nachlesen.
Wichtig ist auf jedenfall zu erwähnen, dass die AirBnB-Servicegebühren in allen Fällen n der Regel nur in den 48 Stunden nach Buchung(!) erstattet werden. Es empfiehlt sich daher immer nur dann eine tatsächliche Buchung durchzuführen wenn man sich sicher ist die Reise auch durchzuführen und keine Vorratsbuchungen vorzunehmen.
Allerdings sei auch noch dies erwähnt. Das Schöne an AirBnB ist, dass man es auf der Gastgeberseite sehr häufig mit engagierten, freundlichen Menschen zu tun hat, mit denen man reden kann. Selbst Gastgeber mit strengen Stornobedingungen sind durchaus gewillt in einzelnen Fällen voll zurückzuerstatten, obwohl sie es nicht müssten. Der Schlüssel hierzu ist eine offene und freundliche Kommunikation. Hat man im Rahmen der Buchung und im Vorfeld der Reise bereits ein wenig in ein gutes Verhältnis investiert, kann sich das auch im Falle einer kurzfristigen Stornierung bezahlt machen.
Kommunikation zwischen Buchung und Reise
Ich habe bereits mehrfach erwähnt, wie wichtig eine gute Kommunikation beim Buchen auf AirBnB ist. Auch wenn man bis zur eigentlichen Buchung oder auch Sofortbuchung keine Nachrichten ausgetauscht hat, sollten man nach der Buchung definitiv die Kommunikation suchen. Hier ein paar Fragen bzw. Bestätigungen die man sich im Vorfeld der Reise vom Gastgeber einholen sollte:
- Stimmt die erhaltene Adresse und gibt es bei der Anreise noch etwas zu beachten?
- Ist die angebene Telefonnummer aktuell und kann ich am Anreisetag jemanden erreichen?
- Muss ich noch etwas mitbringen?
- Gibt es örtliche Empfehlungen, die im Vorfeld des Aufenthaltes wichtig sind (bspw. ein besonderes Touristenticket für den öffentl. Nahverkehr)?
Nutzt das Nachrichtensystem um möglichst alle offnen Fragen zu klären. Vermeidet es aber Dinge zu fragen, die bereits in der Beschreibung erläutert wurden. Gastgeber sind zwar kontaktfreudig, aber auch ihre Zeit ist begrenzt.
Der wichtigste Aspekt ist immer die Anreise. Hierbei kann am meisten schief gehen und es ist daher ratsam im Vorfeld sicher zu sein wo man hin muss und wen man wie im Notfall erreichen kann. Es kann einen Aufenthalt zu Beginn schon negativ belasten, wenn man im Dunkeln durch fremde Straßen und Treppenhäuser irrt und im Zweifel mißgelaunte Nachbarn aus dem Schlaf klingelt, weil man diese Informationen nicht hatte.
Falls doch mal was schief geht: der AirBnB-Support
Wenn alles schiefläuft, und Ihr Euch weder selbst noch der Gastgeber weiterhelfen kann, dann gibt es immer noch den AirBnB-Support. Bindet diesen auch unbedingt frühzeitig ein, wenn es Probleme mit der Unterkunft oder dem Gastgeber gibt, um späteren Ärger zu vermeiden.
AirBnB-Hotline: +49 30 30 80 83 80
Die Goldene Buchungsregel zum Schluss
Ihr habt nun im Rahmen dieses langen Artikels so ziemlich alles erfahren was es beim Buchungsprozeß auf AirBnB zu beachten gibt. Manches wird Euch sehr viel helfen, anderes mag Euch weniger betreffen. Wenn Ihr jedoch eines mitnehmen solltet, dann ist es die wichtigste goldene Regel für einen tollen Aufenthalt mit AirBnB:
Lies die Beschreibung und mindestens 3 gute und 3 schlechtere Bewertungen
Wenn man nur diese Regel beachtet, kann man sich und den Gastgebern sehr viel Ärger ersparen und einer großartigen Erfahrung steht nichts mehr im Weg.
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Dieser Artikel entstand als Beitrag zu einer Blogparade, an der sich verschiedene Blogger mit ihren Blogs beteiligen. Die jeweiligen Blogposts zum Thema findet Ihr hier aufgelistet. Eine Übersicht zum Thema findet sich auf Blogparade.de.
1. Die ersten wichtigen Tipps bezüglich Visa und mehr kommen von Iris von toeightycountries
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